Leberkäse: Ein kulinarisches Stück Alpenland mit langer Tradition und einfachem Rezept
Herkunft und erste Erwähnung:
Die Ursprünge dieses Gerichtes lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Ursprünglich unter dem Namen „Pfälzer Fleischkäse“ bekannt, fand er seinen Weg nach Bayern durch den Umzug des Kurfürsten Karl Theodor von Mannheim nach München im Jahr 1776. Sein mitgebrachter Hofmetzger kreierte den herzhaften Laib aus Fleischresten, um nichts verderben zu lassen.
Abwandlungen und Verbreitung:
Der Name ist irreführend, da er weder Leber noch Käse enthält. Es wird vermutet, dass die Bezeichnung auf die Ähnlichkeit der Form mit einem Laib Käse zurückzuführen ist. Im Laufe der Zeit verbreitete sich der Name in den gesamten Alpenländern und entwickelte regionale Variationen. In Österreich ist er als „Fleischkäse“ oder „Brätlaib“ bekannt, während er in Süddeutschland meist „Leberkäse“ genannt wird.
Heutige Bedeutung:
Heute ist er ein fester Bestandteil der alpenländischen Küche. Ob als schnelle Jause in der berühmten „Leberkassemmel“ oder als deftige Hauptspeise mit Kartoffelsalat und Preiselbeeren, er überzeugt mit seinem herzhaften Geschmack und seiner einfachen Zubereitung.
Zutaten:
- 1kg gemischtes Faschiertes (60% Schwein, 40% Rind)
- 275ml eiskaltes Wasser
- 2EL Nitritpökelsalz oder normales Salz
- 1 gehäufter TL gemahlener Piment
- 1 EL Pfeffer
- 1 TL gemahlene Muskatnuß
- 1-2 EL Knoblauchgranulat
- 2 EL Stärke
- 1 TL Backpulver
Zubereitung:
- Das Faschierte beim Fleischer deines Vertrauens mischen und faschieren lassen. Eventuell bittest du ihn, es 2 mal durch den Fleischwolf zu geben.
- Das Faschierte mit dem Wasser, dem Salz, dem Piment, dem Pfeffer, der Muskatnuss, dem Knoblauchgranulat, der Stärke und dem Backpulver in einer Küchenmaschine mit dem Knethaken zu einer homogenen Masse verarbeiten. Dabei darauf achten, dass die Masse nicht zu warm wird, sonst verliert sie an Bindung.
- Die Fleischmasse in eine gefettete Kastenform füllen und mit etwas Wasser glatt streichen. Danach mit einem Messer ein Rautenmuster auf der Oberfläche einschneiden.
- Den Leberkäse im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze für etwa eine Stunde backen, bis er goldbraun ist.
- Den herrlich duftenden Leberkäse aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Danach aus der Form stürzen und in Scheiben schneiden.
Fertig ist dein selbstgemachter Leberkas!
Genieße ihn warm oder kalt. Du kannst auch nach Lust und Laune mit dem Rezept „spielen“. So wird durch Zugabe verschiedener Zutaten schnell ein Chili-/Pikant-/Gurkerl-/Käseleberkäse…oder du erfindest deinen ganz persönlichen „Spezial-Lieblings-Leberkäse“ :-)))
Tipp:
Probiere doch auch mal ausgefallene Variationen mit Chili, Gurken oder Käse! Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Weitere Informationen:
- Wussten Sie, dass…?
- In der Schweiz wird er „Fleischpastete“ oder „Hackfleischpastete“ genannt.
- Der Pro-Kopf-Verbrauch von Leberkäse in Österreich liegt bei etwa 5 Kilogramm pro Jahr.
- Der größte Leberkäse der Welt wurde 2010 in Bayern hergestellt und wog über 1 Tonne.
Rezeptideen:
- Chili:
- Fügen Sie dem Rezept 1-2 EL Chilipulver oder frische Chilischoten hinzu, um eine würzige Variante zu kreieren.
- Gurken:
- Mischen Sie fein gehackte Gurken mit dem Faschierten, um dem Leberkäse eine frische Note zu verleihen.
- Käse:
- Geben Sie 100g geriebenen Käse Ihrer Wahl zum Faschierten, um einen herzhaften Käse-Leberkäse zu erhalten.
- Gefüllt:
- Schneiden Sie den fertig gebackenen Leberkäse horizontal in zwei Hälften und füllen Sie ihn mit einer beliebigen Füllung, z.B. Käse, Pilze oder Spinat.
Anekdoten:
- Der Leberkäse und der Kaiser:
- Es wird erzählt, dass Kaiser Wilhelm II. Anfang des 20. Jahrhunderts einen so großen Appetit auf ihn hatte, dass er seinen Hofkoch beauftragte, ihm jeden Tag einen frischen Laib zu backen.
- Der Leberkäse und die Olympiade:
- Bei den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo war er eines der beliebtesten Gerichte bei den Athleten und Zuschauern.
- Der Leberkäse und der Weltrekord:
- Der bereits erwähnte größte Laib der Welt wurde 2010 auf dem Münchner Oktoberfest hergestellt und wog 1.017 Kilogramm. Er wurde in 12 Stunden gebacken und von über 10.000 Menschen verzehrt.
Fazit:
Der Leberkäse ist ein vielseitiges und leckeres Gericht, das in der Alpenlandküche eine lange Tradition hat. Mit seinen unzähligen Variationen und spannenden Anekdoten ist er ein kulinarisches Stück Geschichte, das auch heute noch viele Menschen begeistert.
Also, probiert und experimentiert!
Ein weiteres bodenständiges Rezept findest Du hier!
Eure Simone
Ein Stück Alpenland für Zuhause
Habt ihr auch schon eure eigene Kreation? Welche Zutaten verwendet ihr am liebsten? Was ist eure liebste Art, den Leberkäse zu genießen? Teilt eure Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren!
Lasst uns gemeinsam die Vielfalt des Leberkäses feiern und neue Inspirationen für dieses köstliche Gericht sammeln!