Backhendl
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Steirisches Backhendl

Grill-Experte

Original Steirisches Backhendl: Das beste Rezept für knusprigen Genuss

Backhendl Cuisine of Austria

Das Steirische Backhendl ist ein Juwel der österreichischen Küche und der Inbegriff steirischer Wirtshauskultur. Charakteristisch sind seine goldbraune, unglaublich knusprige Panade und das zarte, saftige Fleisch darunter. Traditionell wird das Huhn dafür fachgerecht zerteilt, gewürzt, sorgfältig paniert und in heißem Fett goldbraun herausgebacken. Serviert mit Zitronenspalten und einem klassischen Erdäpfel-Vogerlsalat ist es ein Festmahl, das Glücksgefühle weckt. Mit diesem Rezept gelingt Ihnen der Klassiker auch zu Hause perfekt.

Rezept-DetailsInfo
Vorbereitungszeit25 Minuten
Kochzeit20-25 Minuten
Schwierigkeitsgradmittel
Portionenfür 4 Personen

Zutaten für das perfekte Backhendl

  • 1 ganzes Huhn (ca. 1,2 – 1,4 kg), vom Metzger in 8 Teile zerlegt oder selbst zerteilt
  • Salz und frisch gemahlener weißer Pfeffer
  • 200 g glattes Mehl (Type 700) zum Mehlieren
  • 3-4 Eier (Größe L), verquirlt
  • 250 g Semmelbrösel (fein gerieben, nicht zu dunkel) für die Panade
  • Ca. 1 kg Fett zum Frittieren: Ideal ist Butterschmalz oder Schweineschmalz für den authentischen Geschmack. Alternativ kann hochwertiges, hitzebeständiges Pflanzenöl (z. B. Rapsöl) verwendet werden.
  • 1 Zitrone, in Spalten geschnitten zum Servieren

Benötigte Küchenutensilien

  • Ein großer, hoher Topf oder eine Fritteuse
  • Ein scharfes Messer und ein Schneidebrett
  • Drei tiefe Teller oder Schalen für die „Panierstraße“
  • Eine Küchenzange oder ein Schaumlöffel
  • Ein Gitterrost zum Abtropfen

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung des Huhns: Die Hühnerteile kalt abspülen und sofort mit Küchenpapier sehr gründlich trocken tupfen. Dies ist entscheidend für eine haftende Panade. Anschließend die Teile rundum großzügig mit Salz und Pfeffer würzen.
  2. Die „Panierstraße“ aufbauen: Richten Sie drei tiefe Teller her. In den ersten kommt das Mehl, in den zweiten die verquirlten Eier und in den dritten die Semmelbrösel.
  3. Panieren: Wenden Sie jedes Hühnerteil nacheinander zuerst im Mehl (überschüssiges Mehl leicht abklopfen), ziehen Sie es dann vollständig durch die Eier und legen Sie es zum Schluss in die Semmelbrösel. Drücken Sie die Brösel nur ganz leicht an, damit die Panade beim Frittieren schön „soufflieren“ (sich heben) kann.
  4. Fett erhitzen: Erhitzen Sie das Schmalz oder Öl in einem hohen Topf auf ca. 160-170 °C. Es ist heiß genug, wenn an einem eingetauchten Holzlöffelstiel kleine Bläschen aufsteigen.
  5. Richtig Frittieren: Legen Sie zuerst die Keulen und größeren Teile ins heiße Fett. Frittieren Sie diese für ca. 12-15 Minuten. Nach etwa 5 Minuten die kleineren Teile wie Brust und Flügel hinzufügen, da diese eine kürzere Garzeit haben (ca. 8-10 Minuten). Wenden Sie die Teile gelegentlich, bis sie rundum goldbraun und knusprig sind. Das Fleisch sollte im Inneren gar und saftig sein.
  6. Abtropfen und Servieren: Heben Sie die fertigen Backhendlteile mit einer Zange aus dem Fett und lassen Sie sie auf einem Gitterrost (nicht auf Küchenpapier, sonst wird die Unterseite weich) kurz abtropfen. Sofort mit frischen Zitronenspalten und Ihren Lieblingsbeilagen servieren.

Profi-Tipps von Leo

  • Tipp 1: Der Gefrier-Trick für Backhendl auf Vorrat Wenn du einmal zu viel Huhn paniert hast, kannst du es perfekt für später vorbereiten. Dazu die panierten Teile in ca. 140 °C heißem Öl kurz für 2-3 Minuten „parieren“ (vorfrittieren), bis die Panade eine ganz leichte Farbe annimmt. Danach herausheben, vollständig abkühlen lassen und luftdicht einfrieren. So vorbereitet, werden die Knochen beim späteren finalen Frittieren nicht unschön dunkel. Bei Bedarf einfach gefroren ins heiße Fett geben und fertig frittieren!
  • Tipp 2: Die perfekte Beilage Zum echten Steirischen Backhendl gehört ein „Altwiener Erdäpfelsalat“ oder, noch typischer für die Steiermark, ein Erdäpfel-Vogerlsalat (Feldsalat) mit Kernöl. Die leichte Säure des Salats schneidet perfekt durch die Reichhaltigkeit des frittierten Huhns.

Fragen & Antworten rund ums Steirische Backhendl

Woher stammt das Backhendl? Das Backhendl hat seine Wurzeln in der österreichischen Biedermeierzeit (frühes 19. Jahrhundert), wurde aber bereits im 18. Jahrhundert in Kochbüchern erwähnt. Damals galt das Frittieren in reichlich Fett als Luxus, weshalb das Gericht anfangs dem Adel und dem wohlhabenden Bürgertum vorbehalten war. Später entwickelte es sich zum Inbegriff der steirischen und Wiener Wirtshausküche.

Welche Abwandlungen gibt es? Während das klassische Rezept Huhn verlangt, werden manchmal auch Pute oder Kaninchen auf diese Weise zubereitet. Für eine würzigere Note kann die Panade mit getrockneten Kräutern oder Paprikapulver verfeinert werden. Eine moderne, leichtere Variante ist das Backhendl aus dem Ofen oder der Heißluftfritteuse, wodurch deutlich weniger Fett benötigt wird.

Was sind ähnliche Gerichte? Das Backhendl gehört zur Familie der panierten Klassiker. Der bekannteste Verwandte ist das Wiener Schnitzel. Weitere sind das Pariser Schnitzel (in Mehl und Ei, aber ohne Brösel gewendet) und international das amerikanische Fried Chicken, das oft in einer gewürzten Buttermilch mariniert wird.

Wie sehen die Nährwerte aus? Eine genaue Angabe ist schwierig, da sie von der Portionsgröße und der Fettmenge abhängt. Eine Portion (ca. 200 g) hat ungefähr:

Kohlenhydrate: ca. 20 g

Kalorien: 450-550 kcal

Eiweiß: ca. 35 g

Fett: ca. 28-35 g

Viel Freude beim zubereiten und genießen wünscht euch Simone

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