Altwiener Erdäpfelsalat
Original Altwiener Erdäpfelsalat: Rezept für den perfekten „schlotzigen“ Genuss

Kaum eine Beilage ist so untrennbar mit der Wiener Küche verbunden wie der Altwiener Erdäpfelsalat. Er ist der Seelenverwandte des Wiener Schnitzels und die perfekte Begleitung zu Backhendl, Würsteln oder einer Brettljause. Das Geheimnis eines echten „Altwiener“ liegt in seiner Textur: Er darf niemals trocken sein, sondern muss herrlich „schlotzig“, also sämig und saftig, sein. Mit diesem klassischen Rezept gelingt Ihnen der Beilagen-Klassiker wie bei Oma.
Rezept-Details | Details |
Kochzeit (Erdäpfel) | ca. 20-25 Minuten |
Vorbereitungszeit | 15 Minuten |
Ziehzeit (wichtig!) | mind. 1 Stunde |
Portionen | für 4 Personen als Beilage |
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Zutaten für den klassischen Erdäpfelsalat
- 1 kg festkochende Erdäpfel (Rohgewicht), z. B. Sieglinde, Ditta oder Kipfler
- 1 rote Zwiebel (ca. 60-80 g), sehr fein gehackt
- 250 ml kräftige Rindsuppe (alternativ Gemüsebrühe)
- 4-5 EL Apfelessig
- 6-8 EL neutrales Pflanzenöl (z. B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
- 1 TL Estragonsenf (optional, aber empfohlen)
- 1 kräftige Prise Zucker
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
- Optional zum Garnieren: frischer Schnittlauch oder Petersilie
Benötigte Küchenutensilien
- Großer Kochtopf
- Große Schüssel
- Kleiner Topf für die Marinade
- Schneebesen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Erdäpfel kochen: Die Erdäpfel waschen und in Salzwasser je nach Größe für ca. 20-25 Minuten gar kochen. Sie sind fertig, wenn man mit einem Messer leicht hineinstechen kann.
- Vorbereitung (während die Erdäpfel noch warm sind): Die gekochten Erdäpfel abgießen, noch heiß schälen und sofort in dünne, gleichmäßige Scheiben schneiden oder hobeln. Die warmen Scheiben in eine große Schüssel geben. Die fein gehackte rote Zwiebel darüber verteilen.
- Marinade zubereiten: In einem kleinen Topf die Rindsuppe erhitzen. Den Essig, Senf, Zucker, Salz und Pfeffer einrühren, bis sich alles aufgelöst hat. Zum Schluss das Öl kräftig mit einem Schneebesen unterschlagen.
- Vermengen: Die noch heiße Marinade über die warmen Erdäpfel-Zwiebel-Mischung gießen. Alles vorsichtig, aber gründlich vermengen. Die Erdäpfel saugen die heiße Flüssigkeit viel besser auf.
- Ziehen lassen (der wichtigste Schritt): Den Salat bei Zimmertemperatur mindestens 1 Stunde (besser 2-3 Stunden) durchziehen lassen. In dieser Zeit entwickelt er seine typisch sämige Konsistenz.
- Abschmecken und Servieren: Vor dem Servieren nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Belieben mit frisch geschnittenem Schnittlauch oder Petersilie bestreuen.
Tipps & Tricks für den perfekten Salat
- Tipp 1: Die richtige Kartoffelsorte ist entscheidend! Verwenden Sie ausschließlich festkochende („speckige“) Erdäpfel. Mehlige Sorten würden beim Mischen zerfallen und einen Brei ergeben.
- Tipp 2: Das Geheimnis liegt in der Wärme! Der entscheidende Trick für einen „schlotzigen“ Salat ist, die Erdäpfel noch warm zu schneiden und sofort mit der heißen Marinade zu übergießen.
- Tipp 3 (Leos Profi-Tipp): Wenn der Salat zu trocken wird. Hat der Salat nach dem Ziehen zu viel Flüssigkeit aufgesogen, einfach noch einen Schuss heiße Rindsuppe unterrühren. So wird er sofort wieder saftig.
- Tipp 4: Was tun mit zu vielen gekochten Kartoffeln? Falls Sie zu viele Erdäpfel gekocht haben, lassen sie sich am nächsten Tag wunderbar zu Bratkartoffeln (Gröstl) mit Zwiebeln und Ei verarbeiten.
Fragen & Antworten zum Wiener Erdäpfelsalat
Woher kommt der Altwiener Erdäpfelsalat? Seine Wurzeln liegen in der Hausmannskost des 19. Jahrhunderts. In den Wiener Kochbüchern um 1850 tauchten erste Rezepte auf, die dem heutigen sehr ähneln. Als günstige, sättigende und gut vorzubereitende Beilage wurde er schnell zum unverzichtbaren Klassiker in jedem Wiener Gasthaus.
Welche Abwandlungen gibt es? Der Klassiker lässt sich leicht variieren. Beliebt sind feingeschnittene Essiggurken, Radieschenscheiben oder eine Handvoll Vogerlsalat (Feldsalat). Für eine steirische Note kann man einen Teil des Öls durch Kürbiskernöl ersetzen.
Ist dieser Erdäpfelsalat gesund? Ja, in Maßen ist er eine gesunde Beilage. Kartoffeln liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Kalium. Durch die Zubereitung ohne Mayonnaise ist er deutlich fettärmer als viele andere Varianten. Wer Kalorien sparen möchte, kann einen Teil des Öls durch Brühe ersetzen.
Guten Appetit! Eure Simone