Contents
Türkentommerl Rezept: Geschichte, Herkunft und Variationen
Türkentommerl ist eine traditionelle österreichische Süßspeise, die besonders in der Steiermark und Kärnten beliebt ist. Dieses köstliche Gericht aus Maisgrieß, Äpfeln und Rosinen spiegelt die kulinarische Geschichte der Region wider und erfreut sich großer Beliebtheit bei Jung und Alt.
Erstmalige Erwähnung und Herkunft
Die Bezeichnung „Türkentommerl“ leitet sich von der historischen Bezeichnung für Mais ab, der in Österreich oft als „Türken“ oder „Türkenkorn“ bezeichnet wurde. Dies liegt daran, dass Mais im 16. Jahrhundert über den Balkan nach Mitteleuropa gelangte und fälschlicherweise angenommen wurde, er stamme aus der Türkei. Das „Tommerl“ ist ein regionaler Ausdruck für eine Art Auflauf oder Schmarrn.
Das Gericht wurde erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt und war ursprünglich ein einfaches Bauerngericht. Es diente als sättigende Mahlzeit, da Maisgrieß günstig und leicht verfügbar war. Mit der Zeit entwickelte sich der Türkentommerl zu einer beliebten Süßspeise, die vor allem in der kalten Jahreszeit geschätzt wird.
Verbreitung
Heute ist der Türkentommerl vor allem in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland bekannt. Durch regionale Kochbücher und die mündliche Weitergabe von Rezepten hat sich das Gericht über die Grenzen Österreichs hinaus verbreitet. Es wird oft als Dessert oder süße Hauptspeise serviert und ist ein fester Bestandteil der österreichischen Küche.
Erklärung des Begriffs „Tommerl“
Der Begriff „Tommerl„ ist ein regionales Wort aus dem österreichischen Sprachraum und bezeichnet eine Art gebackenes Gericht, ähnlich einem Schmarrn oder Auflauf. Es leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen Wort „tumben“ ab, was so viel wie „taumeln“ oder „wackeln“ bedeutet, in Anlehnung an die lockere Konsistenz des Gerichts.
Herkunft und Bedeutung
- Herkunft: Regional in Österreich, besonders in der Steiermark und Kärnten.
- Bedeutung: Bezeichnet ein einfaches, meist süßes Gericht aus Grieß oder Mehl, das im Ofen gebacken wird.
- Verbreitung: Hauptsächlich in ländlichen Gebieten, wo traditionelle Kochmethoden gepflegt werden.
Regionale Abwandlungen
- Steirisches Tommerl: Oft mit Äpfeln und Rosinen zubereitet.
- Kärntner Tommerl: Häufig mit Topfen (Quark) und regionalen Früchten wie Zwetschken.
- Südburgenland: Varianten mit Kürbis oder Nüssen sind verbreitet.
Rezept für Türkentommerl
Zutaten
- 100 g Maisgrieß
- 60 g Zucker
- 50 g Rosinen
- 140 g Butter
- 200 g säuerliche Äpfel (z. B. Boskoop)
- 250 ml Milch
- 3 Eier
- Abgeriebene Schale einer Zitrone
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1 Messerspitze Zimt
- Staubzucker zum Bestreuen
Zubereitung
- Grundmasse vorbereiten:
- Den Maisgrieß mit der kalten Milch in einer Schüssel glatt rühren.
- Zucker, Eier, Salz, abgeriebene Zitronenschale, Vanillezucker und Zimt hinzufügen.
- Alles gut verrühren, bis eine homogene Masse entsteht.
- Backpfanne vorbereiten:
- In einer ofenfesten Pfanne oder Auflaufform die Hälfte der Butter (70 g) bei mittlerer Hitze schmelzen.
- Die Grießmasse hineingießen und kurz auf der Kochplatte anbacken, bis der Boden leicht fest wird.
- Äpfel und Rosinen hinzufügen:
- Die Äpfel schälen, entkernen und grob reiben oder in dünne Scheiben schneiden.
- Gleichmäßig über die Grießmasse verteilen.
- Die Rosinen darüberstreuen.
- Backen:
- Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die restliche Butter in kleinen Flöckchen auf den Äpfeln verteilen.
- Die Pfanne in den Ofen stellen und ca. 25–30 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
- Zerteilen und überbacken:
- Den Türkentommerl aus dem Ofen nehmen und mit zwei Gabeln oder einer Backschaufel in Stücke zerteilen.
- Nach Belieben mit etwas zusätzlicher Butter beträufeln.
- Nochmals für 5–10 Minuten bei höherer Temperatur überbacken, bis die Stücke knusprig sind.
- Servieren:
- Mit Staubzucker bestreuen.
- Warm servieren, idealerweise mit Kompott oder Vanillesauce.
Abwandlungen und Variationen
- Nussige Note: Fügen Sie gehackte Nüsse wie Walnüsse oder Haselnüsse hinzu.
- Fruchtige Alternativen: Statt Äpfeln können auch Birnen, Zwetschken oder Beeren verwendet werden.
- Gewürze variieren: Ein Hauch von Kardamom oder Muskatnuss verleiht dem Gericht eine besondere Note.
- Alkoholaroma: Die Rosinen vorab in Rum oder Likör einweichen.
Fazit
Der Türkentommerl ist ein traditionelles österreichisches Gericht mit langer Geschichte und vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten. Seine einfache Zubereitung und der einzigartige Geschmack machen ihn zu einem beliebten Klassiker der österreichischen Süßspeisenküche. Probieren Sie dieses Rezept aus und genießen Sie ein Stück österreichischer Backkultur!
Stichwörter: Türkentommerl Rezept, Maisgrieß, österreichische Süßspeise, traditionelle Küche, Tommerl Bedeutung, Herkunft, Variationen, Abwandlungen