Hollerstrauben im Weinteig: Tradition, Herkunft und Variationen

Hollerstrauben

Hollerstrauben im Weinteig sind eine traditionelle österreichische Süßspeise, die besonders in der Steiermark und im gesamten Alpenraum geschätzt wird. Diese goldgelb gebackenen Holunderblüten in knusprigem Backteig sind nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern spiegeln auch die enge Verbindung der Menschen zur Natur wider.

Erstmalige Erwähnung und Herkunft

Die Verwendung von Holunderblüten in der Küche lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Der Holunderbaum galt seit jeher als heiliger Baum mit vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen. Erstmals schriftlich erwähnt wurden gebackene Holunderblüten im 16. Jahrhundert in Kochbüchern der Alpenregion. Der Begriff „Hollerstrauben“ leitet sich vom althochdeutschen Wort „holuntar“ für Holunder ab, während „Strauben“ auf die traubenartige Form der Blütenstände hinweist.

Verbreitung

Ursprünglich ein Gericht der ländlichen Bevölkerung, haben Hollerstrauben ihren Weg in die moderne Küche gefunden und sind heute in vielen österreichischen Haushalten und Gasthäusern zu finden. Besonders während der Holunderblüte im späten Frühling und frühen Sommer werden sie gern zubereitet. Die einfache Zubereitung und die natürlichen Zutaten tragen zu ihrer anhaltenden Beliebtheit bei.

Rezept für Hollerstrauben im Weinteig

Zutaten

  • 12–15 Holunderblütendolden (frisch gepflückt)
  • 150 ml Weißwein (alternativ Fruchtsaft, Bier oder Most)
  • 2 Eier
  • 150 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker (optional)
  • Öl oder Butterschmalz zum Ausbacken
  • Staubzucker zum Bestreuen

Zubereitung

  1. Backteig vorbereiten:
  • In einer Schüssel Weißwein, Eier, Mehl, Salz und optional Vanillezucker mit einem Schneebesen glatt rühren.
  • Den Teig ca. 30 Minuten ruhen lassen, damit er quellen kann.
  1. Holunderblüten vorbereiten:
  • Die Holunderblütendolden vorsichtig ausschütteln, um kleine Insekten zu entfernen.
  • Nicht waschen, da sonst der Blütenstaub verloren geht, der für das Aroma wichtig ist.
  1. Fett erhitzen:
  • In einer tiefen Pfanne oder einem Topf ausreichend Öl oder Butterschmalz auf etwa 170 °C erhitzen.
  1. Blüten ausbacken:
  • Die Holunderblüten am Stiel halten und in den Backteig tauchen, sodass sie vollständig umhüllt sind.
  • Überschüssigen Teig abtropfen lassen.
  • Die Blüten vorsichtig in das heiße Fett geben.
  • Beidseitig goldbraun ausbacken (jeweils ca. 2–3 Minuten).
  1. Abtropfen lassen:
  • Die fertig gebackenen Hollerstrauben mit einer Schaumkelle herausnehmen.
  • Auf Küchenpapier oder einem Backgitter abtropfen lassen, um überschüssiges Fett zu entfernen.
  1. Servieren:
  • Mit Staubzucker bestreuen.
  • Warm servieren und genießen.

Variationen und Abwandlungen

  • Alternativen zum Weißwein:
  • Fruchtsäfte (z. B. Apfel- oder Traubensaft) für eine alkoholfreie Variante.
  • Bier oder Most für ein herzhafteres Aroma.
  • Mineralwasser mit Kohlensäure für einen besonders luftigen Teig.
  • Andere essbare Blüten:
  • Akazienblüten: Ähnlich wie Holunderblüten eignen sich Akazienblüten hervorragend zum Ausbacken.
  • Zucchiniblüten: Besonders in der mediterranen Küche beliebt, können sie herzhaft oder süß zubereitet werden.
  • Lindenblüten oder Gänseblümchen als weitere regionale Alternativen.
  • Zusätzliche Zutaten:
  • Gewürze wie Zimt oder Muskatnuss im Teig für ein besonderes Aroma.
  • Zitronen- oder Orangenschale für eine fruchtige Note.
  • Serviervorschläge:
  • Mit Vanillesauce, Eiscreme oder einem Früchtekompott servieren.
  • Honig oder Ahornsirup statt Staubzucker verwenden.

Tipps für die Zubereitung

  • Frische Blüten: Am besten morgens an einem sonnigen Tag pflücken, wenn die Blüten voll geöffnet sind.
  • Sicherheit: Beim Pflücken darauf achten, dass die Blüten nicht an viel befahrenen Straßen oder gespritzten Feldern stehen.
  • Teigkonsistenz: Sollte zähflüssig sein und gut an den Blüten haften. Gegebenenfalls mit Flüssigkeit oder Mehl anpassen.

Fazit

Hollerstrauben im Weinteig sind ein köstliches und vielseitiges Gericht mit langer Tradition in der österreichischen Küche. Die Möglichkeit, den Teig und die verwendeten Blüten nach Belieben zu variieren, macht dieses Rezept besonders spannend. Ob klassisch mit Weißwein oder modern mit Fruchtsaft – probieren Sie diese Spezialität aus und lassen Sie sich von ihrem einzigartigen Geschmack verzaubern!

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Anhang: Nährwertangaben pro Portion

Basierend auf einer Portion von 2 Hollerstrauben (ohne zusätzliche Beilagen).

  • Kalorien: ca. 220 kcal
  • Fett: 12 g
  • Davon gesättigte Fettsäuren: 2 g
  • Kohlenhydrate: 24 g
  • Davon Zucker: 8 g
  • Ballaststoffe: 1 g
  • Eiweiß: 4 g
  • Cholesterin: 50 mg
  • Natrium: 100 mg
  • Vitamin A: 4 % des Tagesbedarfs
  • Vitamin C: 10 % des Tagesbedarfs
  • Calcium: 4 % des Tagesbedarfs
  • Eisen: 6 % des Tagesbedarfs

Hinweis: Die Nährwerte können je nach verwendeten Zutaten und Portionsgröße variieren.


Von simleo

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