Fleischerdäpfel (Modernisierte Version)

Originalrezept:

1 Kilo Erdäpfel
40 Deka Fleisch (am besten Fleischreste)
5 Deka Fett (am besten Bratenfett)
3 Deka Semmelbrösel, Salz
3 Deka Fett
2 Deka Weizenbrot oder Bersenmehl
1 Zwiebel, Salz, Pfeffer
5 Gramm Fleischextrakt oder Suppenwürze

Man kocht die Erdäpfel in der Schale, schneidet sie und lässt sie in dem heißen Fett anbraten, bestreut sie mit Salz und Semmelbröseln und vermischt sie mit den kleingeschnittenen Fleischresten oder mit getäustetem oder gebratenem und kleingeschnittenem Fleisch beliebiger Art. Nun lässt man das Fett heiß werden, die feingeschnittene Zwiebel darin rösten, gibt das Mehl dazu, lässt auch dieses verrösten, gießt etwas Wasser zu einer kurzen Soß auf, mengt Salz, Pfeffer und Fleischextrakt oder Suppenwürze bei und gießt dies über die in eine feuerfeste Schüssel gegebenen Erdäpfel, die man noch in der Röhre Kruste bekommen lässt.

Modernisierte Version:

Zutaten:

• 1 kg Kartoffeln (festkochend)
• 400 g Fleischreste (z.B. Rind, Schwein oder Hähnchen)
• 50 g Fett (idealerweise Bratenfett)
• 30 g Semmelbrösel
• Salz und Pfeffer nach Geschmack
• 30 g Butter oder Öl
• 20 g Mehl (Weizenmehl oder eine glutenfreie Alternative)
• 1 Zwiebel, fein gehackt
• 5 g Fleischextrakt oder Brühekonzentrat (alternativ: Suppenwürfel)
• 200 ml Wasser

Zubereitung:

1. Kartoffeln vorbereiten: Die Kartoffeln in der Schale kochen, bis sie gar sind. Abkühlen lassen, schälen und in Scheiben schneiden.
2. Kartoffeln anbraten: Die Kartoffelscheiben in einer Pfanne mit heißem Bratenfett goldbraun anbraten. Dabei mit Salz und Semmelbröseln bestreuen. Die kleingeschnittenen Fleischreste oder gebratenes Fleisch unterheben.
3. Soße zubereiten: In einer separaten Pfanne die Butter oder das Öl erhitzen und die fein gehackte Zwiebel darin goldbraun anrösten. Das Mehl hinzufügen und unter ständigem Rühren anrösten, bis es eine leicht goldene Farbe annimmt. Mit Wasser ablöschen und zu einer kurzen Soße einkochen. Fleischextrakt oder Brühekonzentrat, sowie Salz und Pfeffer nach Geschmack hinzufügen.
4. Backen: Die angebratenen Kartoffeln und das Fleisch in eine feuerfeste Form geben. Die vorbereitete Soße darüber gießen und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C etwa 20-30 Minuten backen, bis die Oberfläche schön knusprig ist.

Herkunft und Wissenswertes:

Herkunft:
Fleischerdäpfel ist ein traditionelles Gericht aus Österreich, das vor allem in ländlichen Regionen gerne zubereitet wurde. Es diente ursprünglich der Resteverwertung von Fleisch und Kartoffeln und war ein beliebtes Essen nach Festtagen, wenn noch Bratenreste übrig waren.

Wissenswertes:
Dieses Gericht spiegelt die bodenständige und ressourcenbewusste Küche der alten Zeit wider. Die Zubereitung ist simpel, aber äußerst schmackhaft, da die Röstaromen von Zwiebeln, Kartoffeln und Fleisch zusammenkommen. Das Gericht eignet sich hervorragend für die Verwertung von Resten und lässt sich leicht abwandeln, etwa durch die Zugabe von Gemüse wie Erbsen oder Karotten.

In der modernisierten Version wird auf Zutaten geachtet, die heutzutage in jeder Küche verfügbar sind, und es wird darauf geachtet, dass das Gericht auch in der heutigen Zeit schnell und einfach zubereitet werden kann.

Nährwerte und Gesundheitliche Aspekte von Fleischerdäpfel

Durchschnittliche Nährwerte pro Portion (ca. 350 g):

• Kalorien: 450 kcal
• Eiweiß: 20 g
• Fett: 25 g
• Gesättigte Fettsäuren: 10 g
• Kohlenhydrate: 40 g
• Davon Zucker: 2 g
• Ballaststoffe: 4 g
• Natrium: 900 mg

Gesundheitliche Aspekte:

1. Proteinquelle:
   Das Gericht enthält einen hohen Anteil an Protein, insbesondere durch die Fleischreste. Proteine sind essenziell für den Aufbau und Erhalt von Muskelmasse und unterstützen zahlreiche Körperfunktionen, darunter das Immunsystem.
2. Energiegehalt:
   Fleischerdäpfel sind kalorienreich, was sie zu einer guten Energiequelle macht, insbesondere für körperlich aktive Menschen oder als nahrhaftes Hauptgericht in kälteren Monaten.
3. Fetthaltigkeit:
   Der Fettgehalt des Gerichts ist relativ hoch, besonders durch die Verwendung von Bratenfett. Während Fette wichtige Energielieferanten und Geschmacksträger sind, sollte der Anteil an gesättigten Fettsäuren moderat gehalten werden, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Eine fettärmere Zubereitung könnte durch die Verwendung von Pflanzenöl oder die Reduktion von Fett erreicht werden.
4. Ballaststoffe:
   Die Kartoffeln liefern wertvolle Ballaststoffe, die die Verdauung fördern und dazu beitragen können, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig für die Darmgesundheit und kann das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen verringern.
5. Salzgehalt:
   Mit einem relativ hohen Natriumgehalt sollte das Gericht bewusst gesalzen werden, um den empfohlenen Tagesbedarf nicht zu überschreiten. Ein hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
6. Vitamine und Mineralstoffe:
   Kartoffeln sind eine gute Quelle für Vitamin C und Kalium. Vitamin C unterstützt das Immunsystem und Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks. Zwiebeln tragen zusätzlich zur Versorgung mit Antioxidantien und weiteren Mikronährstoffen bei.
7. Resteverwertung:
   Fleischerdäpfel ist ein hervorragendes Beispiel für nachhaltige Küche, da es die Resteverwertung von Fleisch fördert. Dies ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich.

Empfehlungen für eine gesündere Zubereitung:

• Fettreduktion: Verwende weniger Bratenfett oder ersetze es teilweise durch Pflanzenöl (z.B. Olivenöl), um den Anteil an gesättigten Fettsäuren zu reduzieren.
• Gemüsezugabe: Füge zusätzliches Gemüse wie Karotten, Erbsen oder Paprika hinzu, um den Ballaststoffgehalt und die Mikronährstoffe zu erhöhen.
• Salzgehalt kontrollieren: Reduziere die Menge an hinzugefügtem Salz und verwende natriumärmere Brühe oder Fleischextrakte.

Fleischerdäpfel ist ein schmackhaftes und sättigendes Gericht, das durch kleine Anpassungen auch für eine gesundheitsbewusste Ernährung geeignet ist.